Das Torlose Tor

Aus dem Blickwinkel eines Ichs das erwachen will, existiert ein Tor, das es zu finden, öffnen und durchqueren gilt. Im Erwachen aus der Ich-Illusion wird erkannt, dass weder das Tor noch ein Ich, jemals existiert haben. Es gibt kein Ich, das durch ein Tor geht! Die Begrenzung liegt im Sehen, nicht in dem, was gesehen wird.

"Wenn Dir Gesehenes nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes gelten wird, sinnlich Erfahrenes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Erkanntes, dann bist 'Du' nicht 'dort', bist 'Du' weder 'hier' noch 'jenseits' noch 'dazwischen'. Das eben ist das Ende des Leidens." In diesen Worten des Buddha liegt der Schlüssel zum Erwachen.

Seine Worte weisen darauf hin, dass wir unsere wahre Natur übersehen, weil wir dualistisch wahrnehmen. Seit unserer frühsten Kindheit erleben wir uns und die Welt so. Es scheint uns, als wäre jede Situation in einen Erfahrenden, das Erfahrene und die Erfahrung aufgeteilt und damit getrennt. Ich sehe den Baum und diese Erfahrung des Sehens-eines-Baumes widerfährt mir.

Damit teilen wir ein Jegliches auf und trennen es voneinander. Im direkten Erleben, von dem der Buddha spricht, ist diese Trennung nicht zu finden. Sie ist lediglich ein Konzept, mit dem der Geist die Realität überlagert.

Getrenntheit ist ein Traum, der enden kann. Er endet in der Erfahrung, dass das getrennte „Ich“, für das Du Dich gehalten hast, nie existiert hat. Außerhalb der Konzepte und Gedanken ist es nicht zu finden, da dieses vermeintliche "Ich" selbst nur ein Gedanke ist.